Das iBOT Mobility System ist ein Spezial-Rollstuhl, der mit Hilfe seiner vier bzw. sechs Räder insbesondere Treppenstufen hoch- und runtersteigen kann und so für mehr Mobilität sorgen soll. Mittlerweile hat der Hersteller Johnson & Johnson den Vertrieb und den Verkauf des iBot 4000 eingestellt. Ein iBot 2 ist zwar im Gespräch, aber nähere Details zum Nachfolger des revolutionären Elektrorollstuhls von Dean Kamen, der in Zusammenarbeit mit Toyota entwickelt werden soll, sind bislang unklar.
Mit Hilfe des iBOT überwinden Rollstuhlfahrer Bordsteinkanten und Treppen leichter. Die Firma wirbt auf ihrer Website mit fünf Funktionen in Einem. So ist es möglich, den Rollstuhl in der Höhe zu verändern, um z.B. hochliegende Regale zu erreichen oder auf Augenhöhe mit Nichtbehinderten kommunzieren zu können. Dabei sorgt ein computergestütztes Gleichgewichtssystem mit Sensoren automatisch für eine Ausbalancierung, so dass der Rollstuhl nicht umkippen kann.
Mit der Treppenfunktion können Rollstuhlfahrer mit Hilfe der beweglichen Räder einzelne Stufen und sogar ganze Treppen überwinden. Mit der 4-Rad-Funktion kann man auch über unebenes Gelände und querfeldein über Sand, Gras oder Geröll fahren. In der Standard-Funktion fungiert er als normaler Rollstuhl und die Remote-Funktion ermöglicht mittels der abnehmbaren Steuereinheit das Zusammenklappen bzw. die Fernbedienung für Transport und Verladen. Der iBOT Elektro-Rolli soll eine Reichweite von bis zu 20 Kilometern haben und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 11 km/h kommen.
Wer sich von den Eigenschaften des Rollstuhls (Treppen-Funktion, Balance-Funktion zur Selbststabilisierung, Standard-Funktion, 4-Rad-Funktion) ein Bild machen will, kann sich auch die nachfolgenden (bereits etwas älteren) Videos ansehen:
Werbespot zum iBot
Demonstration der Stehfunktion und Ausbalancierung
Kritisiert wird bisweilen der recht hohe Anschaffungspreis. Dieser lag laut früheren Angaben auf der Herstellerwebsite bei 26.100 Dollar in den USA, was damals umgerechnet ca. 20.000 Euro waren. Daneben gibt es noch weitere Kritikpunkte wie z.B. der große Wenderadius, der laute Motor und die verzögerte Reaktion auf Geschwindigkeitsanpassungen über den Joystick.
Der High-Tech-Rollstuhl wurde von Dean Kamen und seinem Forscherteam der DEKA Research & Development Corporation entwickelt. Kaufen konnte man den Rollstuhl nur in den USA. In England unterhält Independence Technology eine Serviceabteilung. Eine in Deutschland bekanntere Erfindung von Dean Kamen ist der Segway PT (Personal Transporter). Das Prinzip der für diesen Elektroroller eingesetzten Balancierautomatik wurde vom iBot übernommen und findet sich auch im später erschienenen Segway für Rollstuhlfahrer wieder.
Durch eine Neuklassifizierung des High Tech Rollstuhls durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) in 2014 sanken die regulatorischen Auflagen. Dean Kamen kündigte daraufhin an, die Entwicklung eines Nachfolgemodells für den iBOT aufzunehmen. Zwischenzeitlich verlautbarte auch Toyota eine Zusammenarbeit mit der Firma des Segway-Erfinders, DEKA Research and Development. Eines der angestrebten Projekte ist die Entwicklung einer neuen Version des iBot. Womöglich wird dem treppensteigendem Elektro-Rolli so wieder neues Leben eingehaucht, was viele Rollstuhlfahrer bzw. Besitzer eines iBOT freuen dürfte. Denn auch die Ersatzteilversorgung für die alten Modelle ist mittlerweile nicht mehr sichergestellt und bei einem Defekt ist fraglich, ob eine Reparatur durch Drittanbieter möglich ist. Nicht zuletzt sinkt mit der Neuentwicklung womöglich auch der Preis. Denn die Auflagen zur Zertifizierung seitens der FDA sind nun nicht mehr so hoch und der Fortschritt in der technischen Entwicklung sollte ebenfalls zu günstigeren Kosten beitragen. Wann genau und zu welchem Preis die geplante neue Generation des iBot von Toyota und DEKA sich kaufen lässt, steht bisher jedoch nicht fest. Überhaupt scheint es eher so, als wäre das Projekt eingeschlafen. Gleichwohl hält Toyota wohl an seinem neuem Ansatz "Mobilität für alle" fest und will nicht mehr nur als reiner Autobauer wahrgenommen werden.
2019 kam der iBOT PMD (Personal Mobility Device) auf den Markt. Der Vertrieb erfolgt durch Mobius Mobility. Der iBOT PMD weist im Prinzip die gleichen Funktionen auf wie der ursprüngliche iBOT 4000.
Johnson & Johnson hat den Vertrieb und auch den Support eingestellt und den Rollstuhl, dessen Stabilisierungs-Konzept später für den populären Elektroroller Segway genutzt wurde, gibt es nicht mehr zu kaufen. Mit Anschaffunskosten in Höhe eines Mittelklasse-PKW war der Rollstuhl nicht gerade günstig. Der Preis lag bei rund 26.000 Dollar. Der iBOT Wheelchair ist für den US-Markt zugelassen und war in lizensierten Sanitätsfachgeschäften erhältlich. Die Produktwebsite zum Independence iBOT 4000 Mobility System unter www.ibotnow.com wurde mittlerweile auch offline genommen.
Ein selbststabilisierender Rollstuhl ist ein spezieller Rollstuhl, der in der Lage ist, sich selbst aufrecht zu halten und somit dem Benutzer mehr Stabilität und Sicherheit bietet. Diese Rollstühle verwenden in der Regel Sensoren und andere Technologien, um ihre Balance und Stabilität zu überwachen und zu korrigieren. Dadurch können die Benutzer im Rollstuhl sicherer und selbstbewusster unterwegs sein, ohne ständig Angst vor dem Umkippen haben zu müssen. Auf diese Weise können sie ihre Mobilität erhöhen und ihren Alltag erleichtern.
Der Segway PT ist ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, das sich durch eine einzigartige Fortbewegungstechnologie auszeichnet. Es wird durch das Verschieben des Körpergewichts gesteuert, wodurch es leicht und intuitiv zu fahren ist. Der Segway PT ist perfekt für kurze Strecken in Innenstädten und ist aufgrund seiner geringen Größe und Wendigkeit auch für enge Straßen und Gassen geeignet. Zudem ist er umweltfreundlich, da er keine Emissionen verursacht. Insgesamt bietet der Segway PT eine bequeme und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fortbewegungsmitteln. Mehr